DAS IST EIN ONLINE-ARCHIV DER WEBSEITE DER ZYPRISCHEN RATSPRÄSIDENTSCHAFT 2012. DIESE WEBSEITE WIRD NICHT MEHR AKTUALISIERT.
 

NACHRICHTEN

Einblick – Schutz des Kulturerbes
01.11.2012, 09:10 (CET)
Der Schutz und die Erhaltung des Kulturerbes sowie die Zusammenarbeit auf regionaler und internationaler Ebene in diesem Bereich stehen diese Woche im Mittelpunkt der beiden Konferenzen im Rahmen der zyprischen Ratspräsidentschaft. Die 4. Internationale Euro-Mediterrane Konferenz zu Fragen des Kulturerbes begann am Montag, den 29.Oktober, im Amathus-Hotel in Limassol (Lemesos) und wird noch bis zum 3.November andauern. Das spezialisiertere internationale Symposium, auf dem die Wirksamkeit der bestehenden Rechtsvorschriften beim Schutz des archäologischen Kulturerbes in der Mittelmeerregion Gesprächsgegenstand sein wird, wird am 3.November in der Anastasios G.Leventis-Stiftung in Nikosia (Lefkosia) stattfinden.

Die Tagesordnung für die diesjährige Konferenz „EuroMed 2012” , eine Initiative der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Technologie der Technischen Universität Zypern, wurde an die Ziele der zyprischen Ratspräsidentschaft für das Kulturerbe angepasst.

Teilnehmer aus über 60 Ländern

Dr. Marinos Ioannides zufolge, dem Hauptorganisator, unter dessen Vorsitz die Konferenz stattfindet, sind in diesem Jahr hunderte audiovisuelle Vorträge und Workshops sowie Vorführungen von Akademikern und Vertretern der Industrie Bestandteil der Konferenz. Politische Entscheidungsträger, Fachleute, Studenten und Delegierte aus über 60 Ländern werden an der Konferenz teilnehmen.

Wie Herr Ioannides erklärt, ist das wichtigste Ziel der einwöchigen Konferenz, über künftige Methoden und Pläne für die Zusammenarbeit auf regionaler und internationaler Ebene in den Bereichen Schutz, Konservierung und elektronische Dokumentation der Vergangenheit zu sprechen, „die in Büchern, Zeichnungen, in der Architektur oder Archäologie zu finden ist“.

Ambitionen der Konferenz

Ziel der Konferenz ist die Mobilisierung kompetenter Entscheidungsträger aus allen EU-Mitgliedsstaaten und die Sensibilisierung europäischer und internationaler Organisationen, wie der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments, des Europarats, der UNESCO, des Internationalen Rats für Denkmalpflege (ICOMOS), der Internationalen Studienzentrale für die Erhaltung und Restaurierung von Kulturgut (ICCROM) und anderen.

Bemerkenswert ist, dass die Konferenz, die im Rahmen der zyprischen EU-Ratspräsidentschaft stattfindet, kurz vor den Abschlussverhandlungen für das nächste EU-Rahmenprogramm „Horizon 2020“ stattfindet. Das Programm wird voraussichtlich das weltweit größte sein, was die finanzielle Unterstützung von Forschung, Innovation, technologischer Entwicklung und Demonstration betrifft.

Herr Ioannides zufolge ist Zypern aufgrund seiner Vielzahl an Artefakten und archäologischen Stätten, die von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurden,  der ideale Veranstaltungsort für diese Konferenz.

Herausforderungen in Zeiten des Übergangs

„Wir leben in einer Zeit, die von grundlegenden und jähen Veränderungen, sowohl im Bereich der Umwelt als auch im gesellschaftlichen und technologischen Bereich geprägt ist“, sagte der Vorsitzende der Konferenz.

„Der Klimawandel, militärische Konflikte und der Eingriff des Menschen in die Umwelt, in Verbindung mit den bahnbrechenden Entwicklungen in Technologie und Gesellschaft, stellen für uns alle eine große Herausforderung dar. Aus diesem Grund ist die enge Zusammenarbeit von Fachleuten, Akademikern, Bürgern und internationalen Organisationen entscheidend für die erfolgreiche Forschung und den technischen Fortschritt im Bereich des Kulturerbes“, sagte Herr Ioannides.

Eine international Angelegenheit

Unter den namhaften Hauptrednern der „EuroMed 2012“ befinden sich Kishore Rao,  Direktor  des UNESCO-Welterbezentrums und Michael T.Jones, Leitender Rechtsberater für Technologiefragen von Google.

Das oberste Ziel dieser Konferenz ist nach Aussagen ihrer Organisatoren, die zuständigen Entscheidungsträger, d.h. Personen, die auf internationaler Ebene die Verantwortung tragen, so stark wie möglich an das Ziel, also ein Übereinkommen über die aktuellen Bedürfnisse im Hinblick auf das Kulturerbe, heranzuführen. Die breite Öffentlichkeit zu Fragen des Umgangs mit dem Kulturerbe zu informieren, aber sie auch in diesen Prozess einzubinden, sei von großer Wichtigkeit.

„Es wäre sehr sinnvoll, wenn jeder Bürger über die aktuellen Entwicklungen und technischen Errungenschaften in diesem Bereich informiert ist. Teile der EuroMed-Konferenz widmen sich ausschließlich der Sensibilisierung der Öffentlichkeit“, betont Herr Ioannides.

Gesetzgebung

Der gesetzliche Rahmen zum Schutz des kulturellen und archäologischen Erbes im Mittelmeerraum ist das Hauptziel des internationalen Symposiums, das am 3.November in der Anastasios G.Leventis-Stiftung in Nikosia (Lefkosia) stattfindet.

Als Vertreter der Stiftung erklärte deren Direktor, Charalambos Bakirtzis, dass in vielen Fällen die Gesetze veraltet sind und nicht den heutigen Anforderungen gerecht werden.

„Es ist für die Experten sehr wichtig, zu diskutieren, zu vergleichen und Zusammenhänge darzustellen, um herauszufinden, ob die bestehenden Gesetze in der Mittelmeerregion zufriedenstellend, modernisiert und homogen sind“, sagte er.

Diskussionsgegenstände

Während des Symposiums werden Themen wie die Begriffsklärung von Kulturerbe und Altertümern, ihre Rolle in der heutigen Gesellschaft und die Gründe für ihren Schutz, sowie die Rolle lokaler Regierungen beim Schutz des antiken Erbes und der Schaffung lokaler archäologischer Museen erörtert werden.d.

Darüber hinaus wird untersucht, inwiefern die Verbesserung der internationalen Gesetzgebung zur Rückführung von transportablen archäologischen Objekten, die sich in verschiedenen Museen befinden, in ihr Ursprungsland möglich ist. Die Teilnehmer werden außerdem untersuchen, in welchem Maße die bestehende Gesetzgebung in der Lage ist, die Umwelt und Stätten mit antiken Denkmälern und Wahrzeichen zu schützen.

Reden

Die Eröffnungsrede für das Symposium wird Lina Mendoni, Archäologin und Generalsekretärin für Kultur im Ministerium für Kultur Griechenlands, halten. Daneben werden auch der stellvertretende Generalanwalt von Italien und Rechtsberater der ICCROM Maurizio Fiorilli, der französische Hauptkurator für Altertümer Olivier Poisson, sowie die Direktorin der Abteilung für Altertümer der Republik Zypern Maria Hadjicosti Reden halten.